IRON ROLL

Hallo zusammen,

Gestern war in Potsdam das durch das Inklusions- und Aktionsprojekt IRON ROLL initiierte Lauf- und Rollsport Event. Hier galt es, mit oder ohne Rollstuhl, 10 Kilometer durch die Potsdamer Innenstadt zu absolvieren.
Um selbst einmal die Erfahrung zu machen, mit dem Rollstuhl durch die Potsdamer City zu fahren, habe ich mich dazu entschlossen, mich für den Lauf anzumelden.
Es ging 5 Mal in einem Rundkurs vom Nauener Tor über die Friedrich-Ebert-Straße entlang, gefolgt von der Charlottenstraße bis hin zum Luisenplatz, weiter am Brandenburger Tor vorbei bis zur Hegelallee und von dort die Hegelallee zurück zum Nauener Tor, zack waren 2 Kilometer absolviert.

Ganz so einfach ist es aber nun nicht gewesen. Zum einen ist es ein wahrer Kraftakt, mit den Armen ständig den Rollstuhl anzuschieben, zum anderen muss immer bedacht werden, dass die Straße entweder ein kleines, aber spürbares Gefälle hat oder der Straßenbelag sich äußerst schwierig befahren lässt. Hinzukommen Barrieren wie Kabelabdeckungen, unförmige Gullideckel, Bordsteine usw., die zusätzlich zur schwindenen Kraft sehr genervt haben.

Zum Glück gibt es aber jede Menger hilfsbereiter Menschen, die schnell herbei eilen, wenn es mal nicht weiter geht. Nach 2 Runden und insgesamt 4 absolvierten Kilometern musste ich jedoch zu Fuß weiter laufen. Das permanente anschieben mit den Armen ist anstrengender als es aussieht und ich war wirklich nicht mehr in der Lage noch eine Runde mehr im Rollstuhl zu absolvieren.

Ich kann nur meinen Hut vor allen Rollstuhlfahrern ziehen, die sich täglich durch die Potsdamer Innenstadt bewegen und mit Barrieren zu kämpfen haben, die man als Fußgänger überhaupt nicht wahrnehmen kann. Es gibt auf jeden Fall noch sehr viel zu tun, um Potsdam barrierefreier zu machen, dies gilt sehr wahrscheinlich auch für das restliche Land Brandenburg.

Es hat dennoch sehr großen Spaß gemacht und ich bin über eine Erfahrung reicher. Meinen großen Respekt an alle Rollstuhlfahrer in Potsdam und Brandenburg!

Viele Grüße
Stephan vom ABB e.V.